Welch bittersüße Sommerluft

Für Maja bricht eine Welt zusammen. Ihre Mama hat eine neue Arbeitsstelle angenommen – in einer fremden Stadt, ganze vier Autostunden entfernt. Also müssen sie umziehen und das in bereits drei Tagen. Maja ist gezwungen, alles zurücklassen, was sie liebt. Also schreibt sie im Geheimen Briefe, die sie an ihre Mama adressiert — bis Noah, Majas bester Kindheitsfreund, versehentlich einen der Briefe liest und sich in diesen letzten Tagen unerwartet zurück in Majas Leben schleicht …

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Ich wusste, wer vor mir stand, noch bevor mein Blick seinen traf. Das grüne Ruderboot, diese Arme, die Art, wie er sich bewegt hatte – all das war mir vertraut. Seit ich laufen konnte, war er mein allerbester Freund.
Das hieß, er war es, bis wir uns in der 8. Klasse, verunsichert von gehässigen Kommentaren, neue Freunde gesucht hatten. Er in seiner Ruder- und ich in meiner Schwimmmannschaft.
Er wohnte in dem Reihenhaus neben meinem, trainierte mindestens genauso oft im See wie ich und trotzdem erspähte ich ihn meist nur noch in der Ferne.
Noah.
Mit seinem mittelbraunen Haar, das sich in den letzten Monaten in eine fluffige Wolke verwandelt hatte. Den Augen wie der See, mal trüb und abwesend, mal türkis und strahlend. Meist, wenn er seine kleine Schwester Elle auf dem Rücken umhertrug. Und seinen breiten Schultern vom Rudern, in die er über die Sommerferien hineingewachsen war, … was mich ziemlich irritierte.

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